Sektorkopplung bedeutet die Verknüpfung der verschiedenen Bereiche der Energieversorgung, wie Strom, Wärme und Verkehr. Sie eröffnet weitere Gestaltungsmöglichkeiten der Energiegewinnung und -versorgung. Dafür ist jedoch statt des Ausbremsen des Ausbaus der Erneuerbaren Energien ein beschleunigter Ausbau erforderlich, um zusätzliche Strommengen auch für den Verkehr- und Wärmebereich bereitstellen zu können.
Die Sektorkopplung ist nicht mit einer 100% Elektrifizierung gleichzusetzen. Es können beispielsweise Wärmespeicher und ein zeitlich intelligenter Verbrauch erneuerbarer Wärmeenergien (Solarthermie, Geothermie, Bioenergien) zur zeitlichen Anpassung des Strombedarf an die fluktuierende Erzeugung beitragen.
Für die Sektoren Strom- und Wärmeversorgung hat das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE im Jahr 2012 in einem Szenario für etwa das Jahr 2050 berechnet, dass die Gesamtkosten für den Bau, den Erhalt und die Finanzierung einer auf 100 % erneuerbaren Energien basierende Strom- und Wärmeversorgung in Deutschlands nicht höher sind, als die Kosten der heutigen Versorgung.
- Sie ermöglicht, dass mithilfe von erneuerbaren Energien alle Sektoren der Wirtschaft schrittweise die Energiewende vollziehen können.
- Sie ermöglicht die intelligente Verknüpfung der Sektoren mit Hilfe von energieeffizienten Technologien, für eine deutliche Senkung des Energieverbrauchs.
- Sie schafft durch die Nutzung großer, günstiger Energiespeicher außerhalb des Elektrizitätssektors, durch sog. funktionale Stromspeicher größere Flexibilität in der Nachfrage nach elektrischer Energie. Die Schwankungen von Wind- und Solarenergie werden ausgeglichen ohne zu stark in teure elektrische Energiespeicher investieren zu müssen. Gleichzeitig steigt durch die Sektorenkopplung die Energiesicherheit.
Gerade weil die Sektorenkopplung Synergieeffekte bei der Integration von hohen Anteilen erneuerbarer Energien ermöglicht, wird sie als Schlüsselkonzept bei der Energiewende und dem Ausbau von Energiesystemen mit 100 % erneuerbaren Energien betrachtet. Es besteht ein weitgehender Konsens darüber, dass die Sektorenkopplung notwendig ist, um die Energiewende umzusetzen.
