Skip to main content

Bio

Biolebensmittel & Biosiegel
Bio-Siegel

Der Unterschied

Seit 2001 gibt es das staatliche Bio-Siegel. Früher als sechseckige Zeichen mit dem Schriftzug "Bio" und seit dem 1. Juli 2012 durch das einheitliche EU-Bio-Logo dargestellt. Es steht für die Kriterien der EG-Öko-Verordnung. Doch sind die Mindestkriterien wirklich vertrauenswürdig?

EU-BIO-ZERTIFIZIERUNG – WAS SAGT SIE WIRKLICH AUS?

Die IMO, eine Öko-Kontrollstelle die nach Verordnung (EG) Nr. 834/2007 die Zertifizierungsregeln im Bio-Landbau vergibt sagt folgendes aus:

  • Besteht ein Produkt zu mindestens 95% aus Bio-Produktion, darf die Bezeichnung biologisch bzw. ökologisch geführt werden.
  • Sind weniger als 95 %, aber mindestens 70 % der Zutaten ökologisch erzeugt, dürfen diese in der Zutatenliste als solche gekennzeichnet werden. In der Regel mit einem Sternchen und einer Fußnote versehen.
  • Seit 1999 dürfen genetisch veränderte Organismen und daraus hergestellte Produkte im Öko-Landbau und in der Verarbeitung von Bio-Lebensmitteln nicht verwendet werden.

Das bedeutet, dass Erzeuger rechtlich verpflichtet sind, im Ackerbau unter anderem auf chemische Pflanzenschutzmittel, Mineraldünger und Grüne Gentechnik zu verzichten. Viele Bio-Bauern haben sich den Umweltschutz auf die Fahnen geschrieben, aber erstens ist das nicht Bestandteil des BIO-Siegels und zweitens sind das oft freiwillige Leistungen, die gesetzlich nicht verpflichtend sind. Gerade in Drittländern hat es sich immer wieder gezeigt, wie schwer eine Kontrolle außerhalb der EU ist und dass oft gegen die Auflagen verstoßen wird.

Die Agrarverbände

Ökologische Landwirtschaft

Wer wirklich wissen will, was er isst, sollte auf die Bio-Siegel der ökologischen Agrarverbände achten, da diese höhere Standards und strengere Kriterien zu Grunde liegen.

In der ökologischen Landwirtschaft werden keine chemisch-synthetische Pestizide, Kunstdünger oder gar Gentechnik eingesetzt. Die Nutztiere werden artgerechter gehalten. Die Biohöfe der Agrarverbände bieten außerdem mehr Arbeitsplätze als konventionelle Betriebe und der Energieverbrauch sowie der Ausstoß von Treibhausgasen ist bei Biobauern halb so hoch. Sie legen auch immer offen dar, wie sie unsere Lebensmittel erzeugen.

Auch hier gibt es Unterschiede zwischen den Biohöfen, die das EU-Biosiegel tragen und die Höfe, die als Vertragsbauern den großen Agrarverbänden angehören, denn das Wort ökologisch ist kein geschützter Begriff. Die Agrarverbands-Höfe sollten Sie bevorzugen, da die Richtlinien wesentlich strenger sind und die Höfe durch ihre Verbände auch öfters geprüft werden. Verstößt ein Hof gegen die strengen Richtlinien seines Agrarverbandes, wird ihm sofort die Lizenz entzogen. Sie erkennen diese Höfe an den Logos ihrer Vertragsverbände.

  • Die ökologischen Anbauverbände verlangen unter anderem, dass der Betrieb komplett ökologisch arbeitet, einzelne Betriebszweige (z. B. Tierhaltung) dürfen nicht ausgenommen werden.
  • Die ökologischen Anbauverbände verlangen eine artgerechtere Tierhaltung. Säugetiere und Geflügel müssen Zugang zu Weide oder Auslauf haben. Geflügel darf nicht in Käfigen gehalten werden. Die ökologischen Anbauverbände erlauben wesentlich weniger Tiere pro Hektar, als die EU-Verodnung es vorgibt.
  • Bei den Anbauverbänden dürfen konventionelle Futtermittel gar nicht oder nur in einem sehr begrenzen Rahmen zugefüttert werden. Die EU-Verordnung erlaubt hier größere Anteile.
Da sich die Kriterien der Anbauverbände von denen des EU-Bio-Siegels erheblich unterscheiden, ist es empfehlenswert Bio-Produkte von den Anbauverbänden zu kaufen. Auf der Webseite Ökolandbau.de finden Sie eine Übersicht der Agrarverbände und ihre Richtlinien. Detaillierte Informationen zu den einzelnen Anbauverbänden finden Sie auf der jeweiligen Homepage.
 
Die Produkte der ökologischen Agrarverbände finden Sie nur teilweise in Supermärkten. Vorrangig jedoch in Bio-Märkten, auf Bio-Wochenmärkten und in den Hofläden der Vertragsbauern. Im Gegensatz zu den EU-Siegel-Biobauern unterliegen die Bauern der Agrarverbände schärferen Kontrollen. Auch kann man sich bei den ökologischen Vertragsbauern den Hof ansehen und sehen woher unser Essen stammt.

Ökologische Agrarverbände