Gentechnik
Was ist Gen-Food?
Gen-Food wird auch genmanipulierte oder gentechnisch verändertes Lebensmittel genannt. Diese Lebensmittel bestehen, enthalten oder wurden aus gentechnisch veränderten Pflanzen, Tieren oder Mikroorganismen (GVO oder im Englischen GMO) hergestellt.
Rechtlich werden in der EU Lebensmittel, die mit Hilfe transgener Mikroorganismen hergestellt wurden oder Tiere, die mit genetisch veränderten Futtermitteln gefüttert werden nicht dazu gezählt. Diese Lebensmittel müssen deshalb nicht gekennzeichnet werden. Der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde stellte fest, dass bereits heute Lebensmittel mit gentechnisch veränderten Inhaltsstoffen in deutschen Supermärkten weit verbreitet sind. Schätzungen zufolge sind 60 % bis 80 % aller Lebensmittel in ihrer Produktion mit Gentechnik in irgendeiner Weise in Kontakt gekommen.
Gen-Food und der Verbraucher
Anders als in den USA hat sich Gen-Food in Europa bisher nicht durchsetzen können. Der Grund dafür sind die Verbraucher, die Gen-Food auf Ihren Tellern ablehnen. Trotzdem sind genmanipulierte Pflanzen in unserer Nahrungskette und unseren Nahrungsmitteln vorhanden. Genmanipulierte Pflanzen wie Soja, Raps und Mais werden als Futtermittel an unsere Nutztiere verfüttert. Zudem werden für die Lebensmittelherstellung Zutaten verwendet, die aus genmanipulierten Pflanzen gewonnen wurden, wie zum Beispiel Maisstärke, Sojalecithin, Sojaöl und Raps-Öl. Diese Zutaten werden häufig bei der Herstellung von Fertigprodukten und Süßwaren verwendet. Die Futtermittel sowie die Zutaten für die Lebensmittelherstellung sind in der EU zugelassen.
In den USA wird zudem seit 2007 eine genmanipulierte Zuckerrübe angebaut, aus der Zucker oder Rübenschnitzel hergestellt werden. Auch dürfen diese Produkte in Europa als Lebens- oder Futtermittel verwendet werden. Weitere genmanipulierte Früchte, wie Papayas, Zucchinis und Kürbisse, die in den USA angebaut und auf den Tellern der Verbraucher landen, sind in Europa hingegen nicht erlaubt und dürfen nicht in die EU importiert werden.
EU-Kennzeichnungspflicht
Obwohl die Verbraucher Gen-Food ablehnen landet es versteckt und indirekt über tierische Nahrungsmittel auf unseren Tellern. Da ein Großteil unserer Nutztiere mit genmanipuliertem Futter, wie z. B. Gen-Soja gefüttert werden. Produkte, wie Milch, Milcherzeugnisse, Eier und Fleisch sind von der EU-Kennzeichnungspflicht ausgeschlossen. Lebensmittel, die Zutaten aus gentechnisch veränderten Pflanzen beinhalten, sind hingegen kennzeichnungspflichtig.
GENTECHNIK & WELTERNÄHRUNG
Mit dem Versprechen, das Hungerproblem zu lösen, versuchen Gentechnik-Konzerne, die Öffentlichkeit von der Notwendigkeit ihrer Risikotechnologie zu überzeugen. Doch die Gentechnik bekämpft nicht den Hunger der Welt, sondern ist Teil des Problems.
Durch Patente auf Saatgut versuchen die Konzerne, sich das Monopol über die landwirtschaftliche Produktion und Ernährung zu verschaffen. So halten die Agrar-Multis Monsanto, Bayer, DuPont und Syngenta bereits zahlreiche Patentansprüche auf unsere Hauptnahrungspflanzen und können so diktieren, wer zu welchen Bedingungen und Preisen anbauen und verkaufen darf. Statt die Kinder dieser Welt zu ernähren, werden so nur die Gentechnik-Konzerne dick und reich.
Glyphosat
Bis 1996 war der Einsatz von Glyphosat nicht möglich, da es alle Pflanzen – Unkraut sowie Nutzpflanzen – vernichtet. Jedoch gelang es Monsanto 1996, ein bakterielles Gen in Sojabohnen einzubringen, mit dessen Hilfe die Pflanzen das Enzym EPSPS (5-Enolpyruvylshikimat-3-phosphat-Synthase) produzieren. Dieses Enzym verhindert, das Absterben der Sojapflanze beim Besprühen mit Glyphosat. Seitdem werden die so genannten Roundup-Ready-(RR)-Soja, -Mais, -Raps, -Zuckerrüben, -Baumwolle und -Alfalfa angebaut, vorwiegend in den USA, Argentinien, Brasilien und Kanada.
Monsanto ist nicht nur der führende Hersteller von Glyphosat sondern auch von Gen-Saatgut! Die Journalistin Marie Monique Robin veröffentlichte nach jahrelanger Recherche Ihre Dokumentationsfilme "Monsanto – mit Gift und Genen" und "Unser täglich Gift".